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Ein Jahrhundert der Begegnungen: KölnMesse feiert 100-Jähriges

Die KölnMesse führt Menschen und Märkte zusammen. 2024 feiert der internationale Handelsplatz als Plattform für globale Begegnungen, Innovationen und Kongresse sein 100-jähriges Bestehen

Von bescheidenen Anfängen im Jahr 1924 bis zu einem anerkannten Messeplatz von Weltrang hat sich die KölnMesse zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der Stadt entwickelt. Das Unternehmen beschäftigt nahezu 1000 Mitarbeiter. Aktuell erstreckt sich das Messegelände über 284 000 Quadratmeter und beherbergt mehr als 80 Messen und Veranstaltungen pro Jahr.

„Unser 100-jähriges Jubiläum ist ein Meilenstein, der uns daran erinnert, wie weit wir gekommen sind und wie viel wir er- reicht haben“, sagt Messe-Chef Gerald Böse. „Dennoch ruhen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren aus. Wir werden weiterhin innovativ, flexibel und kundenorientiert sein und uns den kommenden Herausforderungen stellen.“

Denn: „Die KölnMesse ist weit mehr als nur ein Veranstaltungsort. Sie ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs, der Inspiration und der Zusammenarbeit. Unsere Messen bringen Menschen aus der ganzen Welt zusammen, um Ideen auszutauschen, Geschäfte zu machen und die Zukunft zu gestalten“, wie Köln- Messe-Geschäftsführer Oliver Frese zusammenfasst.

Wirtschaftsfaktor KölnMesse
Die Geschichte der Kölner Messe ist geprägt von bedeutenden Zahlen und Rekorden. Seit ihrer Gründung haben mehr als 100 Millionen Menschen den Messestandort besucht. Sie leistet einen enormen wirtschaftlichen Beitrag zur Stadt und zur gesamten Region, hat nicht nur die Entwicklung der Messeindustrie in Deutschland vorangetrieben, sondern auch eine globale Präsenz aufgebaut, die weit über die Grenzen Europas hinausreicht.

Ihre Ursprünge gehen in die 1920er-Jahre zurück, als auf Initiative des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer die Messegesellschaft und das Messegelände in Deutz entstanden. 1924 eröffnete mit der Frühjahrsmesse die erste Veranstaltung, die Möbel, Eisenwaren und Textilien präsentierte. Die große Nachfrage sorgte schon 1926 für eine Erweiterung des Geländes. Rheinhallen, Staatenhaus und Messeturm waren 1928 fertiggestellt. Im gleichen Jahr fand die Ausstellung „Pressa“ statt, die dem Deutzer Messestandort weltweit Aufmerksamkeit brachte.

Aufschwung und Expansion
Bereits in den 1950er-Jahren erlebte die Kölner Messe einen enormen Aufschwung. Sie verfügte über 52 000 Quadratmeter Hallenfläche. Fachmessen wie Photokina, Anuga (Allgemeine Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung), Möbel- messe und die Westdeutsche Büro-Fachschau (Vorläufer der Orgatec) zogen in die Hallen ein. Überdies eröffnete in London die erste Auslandsvertretung der Köln- Messe. Viele Veranstaltungen entwickelten sich zu führenden Leitmessen ihrer Branche. Bis 1961 standen 100 000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Mitte der 1960er-Jahre feierten die Herren-Mode- Woche und die „Baby“ Premiere. Als füh- render Branchentreffpunkt etablierte sich die Haushalts- und Eisenwarenmesse.

Um Modernisierung und Expansion zu finanzieren, wandelte sich die Kölner Mes- se von einer Betriebsgesellschaft zu einer Besitzgesellschaft. Seitdem finanziert sie alle Bau- und Modernisierungsmaßnahmen selbst. Bis 1971 erweiterte sich die Ausstellungsfläche auf rund 160 000 Quadratmeter. Im gleichen Jahr fand erstmals die internationale Süßwarenmesse „ISM“ statt. Und mit dem im Jahr 1981 gestarteten International Service Center (ISC) ließen sich fortan Messebeteiligungen rund um den Globus organisieren. 1983 baute die KölnMesse das Gelände weiter aus.

Eingang Süd Kölnmesse
Logo "100 Jahre"
Luftbild Messegelände

Es  entstand das Congress-Centrum Ost, die Hallenfläche erweiterte sich auf 230 000 Quadratmeter. 1974 hielt der Internationale Kunstmarkt, aus dem sich später die „Art Cologne“ entwickelte, seinen Einzug. 1992 fand erstmals die „Internationale Dental-Schau“ statt.

Erweiterung des Messeportfolios
Zunehmend an Bedeutung gewannen Anfang der 1990er-Jahre Kongresse. Daher gründete die KölnMesse gemeinsam mit der Stadt Köln die „Betriebsgesellschaft KölnKongress“, die seit 1994 das Kongressgeschäft von Messe und Gürzenich vermarktet. 1996 wandelte die KölnMesse das ISC in eine eigenständige Gesellschaft. Sie reagierte damit auf die zunehmende Entstehung und Öffnung weltweiter Märkte. 1999 gründete die KölnMesse gemeinsam mit der Universität das Institut für Messewirtschaft und Distributionsforschung zur Förderung des akademischen Messenachwuchses. 2002 folgten die Gründung der KölnMesse International GmbH, Köln- Messe Service GmbH und der KölnMesse Ausstellungen GmbH sowie fünf weitere ausländische Tochtergesellschaften auf drei Kontinenten.

Bis 2006 entstanden vier neue Messehallen, Congress-Centrum Nord, Eingang Nord und der Messeboulevard. Das Gelände wuchs auf 284 000 Quadratmeter Hallen- und 100 000 Quadratmeter Außenfläche heran. Damit verfügt die Köln- Messe über das fünftgrößte Messegelände der Welt. Mit der „gamescom“ – der welt- weit größten Messe für Computer- und Videospiele sowie Unterhaltungselektronik – und der größten Kongressmesse für die Digitalbranche in Europa, der „dmexco“, hielt die digitale Wirtschaft 2009 Einzug ins Kölner Messeportfolio und verstärkt die herausragende Position Kölns als Medienstandort in Deutschland.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit
2014 erhielt das Messegelände mit neuen Gebäuden eine Modernisierung und zahlreiche Messeformate expandierten ins Ausland. Auf der Expo 2020 in Dubai wurde der von der KölnMesse organisierte Deutsche Pavillon mit wichtigen Preisen ausgezeichnet. Obwohl durch die Absagen wegen der Corona-Pandemie die Messe hart getroffen wurde, kam sie 2023 zurück auf die Erfolgs- spur, gilt als Vorreiter in Sachen Umwelt- schutz und Nachhaltigkeit und setzt sich für eine grüne Zukunft ein. Als Teil ihres

Engagements hat sie eine Reihe von um- weltfreundlichen Initiativen und Maßnahmen gestartet. Dazu gehört die Reduzierung des Energieverbrauchs, die Förderung von Recycling und Mülltrennung sowie die Nutzung erneuerbarer Energien.

Ein weiteres wichtiges Ziel der Kölnmesse ist es, die digitale Transformation voran- zutreiben und innovative Techniken und Technologien in Veranstaltungen zu integrieren – von virtuellen Messeständen bis zu interaktiven Konferenzformaten. „Denn die Zukunft der Messe liegt in der Verbindung von physischen und virtuellen Formaten, die es ermöglichen, welt- weit miteinander in Kontakt zu treten und neue Märkte und Geschäftsfelder zu erschließen“, betont Messe-Chef Böse.

Mit einer Vielzahl von Branchenmessen, Fachkongressen und Publikumsausstellungen ist die KölnMesse auch künftig ein wichtiger Treffpunkt für Unternehmen, Experten und Verbraucher aus aller Welt. Sie ist Impulsgeber für Innovationen und Trends in verschiedenen Branchen und trägt dazu bei, die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig zu gestalten.

Gründung der Messegesellschaft

Der Gesellschaftsvertrag der Kölner Messegesellschaft mbH wurde am 1. April 1922 unterzeichnet. Größte Gesellschafterin ist die Stadt Köln, die zwei Drittel des Stammkapitals in Höhe von 300 000 Mark beisteuert. Beteiligt sind überdies die Kölner Handelskammer, die Kölner Handwerkskammer, regionale Industrieverbände und einige Privatpersonen. Im Juni begann der Bau von Messehallen auf dem Gelände in Deutz.

historische Aufnahme Messebesucher
historische Aufnahme Messegelände

Internationale Presseausstellung

Die „Pressa“ eröffnete am 12. Mai 1928 und gilt als bedeutendste Sonderausstellung der 1920er Jahre. Sie entstand aus der wachsenden Bedeutung des Zeitungswesens und der Kommunikationstechnik. Das gesamte Gelände zwischen der heutigen Deutzer Brücke und der Zoobrücke wurde in die Ausstellung einbezogen. Insgesamt dauerte sie fünf Monate und lockte rund fünf Millionen Besucher nach Köln.

Zum „Unternehmen des Jahres“ 2024 ausgezeichnet

Deutschland Test und Focus Money haben die KölnMesse in einer vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) durchgeführten Studie als „Unternehmen des Jahres“ 2024 ausgezeichnet. „Wir freuen uns, Platz eins der Messestandorte in Deutschland zu belegen. Die Auszeichnung ist eine Bestätigung für unsere kontinuierlichen Bemühungen, unseren Messebesuchern und Ausstellern erstklassige Erlebnisse zu bieten. Sie ist Anerkennung unserer Erfolge und ein Ansporn, auch in Zukunft für unsere Kunden innovative und nachhaltige Wege zu gehen“, sagt Messe-Chef Gerald Böse

zwei Männer am Schreibtisch mit Computer
Illustration "Confex"

Conference & Exhibition

„Confex“ steht für die Fusion aus Conference & Exhibition. Das neue Gebäude der KölnMesse punktet mit zwei Konferenzlevel-Ebenen mit 22 Konferenzräumen von 27 bis 205 Quadratmetern, einer repräsentativen Außenterrasse und der dreifach teilbaren Confexhall mit einer Gesamtkapazität von 4300 Personen. Die umlaufenden Zu- und Eingänge des Neubaus schließen direkt an das lichtdurchflutete Foyer an, das ausreichend Platz für Empfänge, entspannte Pausen und inszenierte Side-Events bietet und direkt auf die Open-Air Plaza führt. Für eine maximal flexible Veranstaltungsplanung kann das Confex jederzeit um zusätzliche Räume, Hallen und Flächen erweitert werden. Ein weiteres Plus: die teilbare Halle 1 und die Halle 2.2, die in unmittelbarer Nähe zum Confex liegen, sind durch eine überdachte Fußgängerbrücke direkt mit dem Confex verbunden.

Kompetenz in Zahlen

  • Messeplatz Nr. 3 in Deutschland und in den Top Ten weltweit

  • Jährlich rund 80 Messen, Ausstellungen, Gastveranstaltungen und Corporate Events in Köln und den wichtigsten Märkten weltweit

  • 11 Messehallen

  • Fast 400 000 Quadratmeter Hallen- und Außenfläche

  • Rund 10 000 eigene Pkw-Stell- plätze direkt am Messegelände sowie bis zu 7500 zusätzliche Stellplätze im Umfeld der KölnMesse

  • 2000 Kongresse im Jahr

  • Bis zu 19 500 Teilnehmer Tagungskapazität

  • Mehr als 54 000 ausstellende Unternehmen aus 122 Ländern

  • Etwa 3 Millionen Besucher aus mehr als 200 Nationen

  • Rund 20 000 akkreditierte Journalisten

  • Über eine Milliarde Werbe- und Pressekontakte

  • Internationale Messevertretungen in über 100 Ländern

  • Fast 180 Partnerhotels

Events und Aktionen im Jubiläumsjahr
Die KölnMesse feiert ihr Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen. Neben den großen Messen gibt es kulturelle Events, die das 100-jährige Bestehen gebührend würdigen. Dazu gehören historische Ausstellungen über die Geschichte der KölnMesse, Konzerte, Theateraufführungen und vieles mehr. Darüber hinaus plant die KölnMesse eine Reihe von Charity-Aktionen und sozialen Projekten. Unter dem Motto „100 Jahre, 100 gute Taten“ werden Spenden gesammelt, um gemeinnützige Organisationen und soziale Projekte in der Region zu unterstützen – von Bildungsprogrammen bis zur Hilfe für bedürftige Familien. Ein weiteres Highlight ist die Veröffentlichung eines Jubiläumsbuches, das die Geschichte der KölnMesse von ihren Anfängen bis heute dokumentiert.

(Heike Reinarz)